Gemeindewald retten
Was die SPD Glashütten tun kann, um unseren Gemeindewald zu retten:
Unser längerfristiges Ziel muss ein klimastabiler, arten- und strukturreicher Wald sein. Wir wollen keine (Fichten-)Monokulturen, wie sie nach den Weltkriegen notwendigerweise angelegt wurden. Wie schnell eine Monokultur durch eine Borkenkäferplage zu Grunde gerichtet werden kann, erleben wir derzeit nach drei Sommern mit Trockenheit auch in den Wäldern, die uns umgeben.
Unser Wald soll für alle da sein: Für die Erholungssuchenden, die sportlich Aktiven, Pilzliebhaber, für die Tiere und die Pflanzen. Er soll das Klima, die Biotope und den Wasserhaushalt schützen. Noch haben wir intakte Flächen mit Mischwald und gesunder ökologischer Beschaffenheit, diese müssen wir erhalten und pflegen. Derzeit setzen die Fachleute auf natürlich Baumverjüngung. Doch selbst das ist aufwendig, die jungen Pflanzen müssen vor Wildverbiss und Mäusen geschützt werden.
Aber: Der Wald soll auch eine nachhaltige Holzproduktion ermöglichen. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der in der Bauwirtschaft immer wichtiger wird. Seine Herstellung ist klimaneutral, wohingegen bei der Produktion von Beton CO2 in nicht unerheblichem Maße freigesetzt wird.
Wir unterstützen die Bemühungen, gemeinsam mit unserer Nachbarkommune Waldems den Gemeindewald zu bewirtschaften und den Neuaufbau einzuleiten. Hierzu stellen wir eine*n gemeinsame*n Förster*in ein. Er/sie steht in unmittelbarem Kontakt mit den gemeindlichen Gremien und ist diesen verpflichtet.
Gerade in unserer Gemeinde sind viele Bürger sehr naturverbunden. Dies äußert sich auch in dem Wunsch nach einer letzten Ruhestätte in der Natur. Wir setzen uns dafür ein, dass das Projekt „Bestattungswald“ nördlich von Oberems endlich weiter vorangetrieben wird.
Bereits im letzten Jahr wurden 56.500,- EUR für Baumkulturen ausgegeben. Noch teurer wird der Schutz der Setzlinge sein.
Wir verstehen, dass derzeit Generationen an Förstern verzweifeln. Uns von der SPD ist klar, dass wir auf viele Jahre keine Einnahmen mehr aus den Gemeindewald erwirtschaften können. Stattdessen werden die Erhaltung der Bestände, das Aufforsten und Sichern der Pflänzlinge enorme Kosten verursachen. Wir stehen dazu, diese im Gemeindehaushalt mit zu verantworten, werden aber auch alle Fördermöglichkeiten des Landes Hessen nutzen. Wir alle wissen, wie sehr wir unseren Wald zur Erholung brauchen.
Durch den notwendigen großflächigen Einschlag verlieren viele Wildtiere ihre Rückzugsmöglichkeiten. Gemeinsam mit den anderen Gemeinden des Feldberggebietes müssen wir ein Konzept zur Besucherlenkung entwickeln, das nicht nur dem Tierschutz, sondern auch dem Schutz der Äcker und Wiesen unserer Landwirte dient.
Es folgt eine „Besitzartenkarte“ der Waldflächen, die unsere Gemeinde umgeben (Quelle: www.gemeinde-glashuetten.de). Lediglich ca. ¼ (gelbe Flächen) sind Gemeindewald. Es gibt etwas Privatwald (pink gekennzeichnet) und den uns umgebenden Staatsforst (die grünen Flächen). Die Kommunalpolitik kann nur auf den Gemeindewald Einfluss nehmen.
Fakten zu unserem Gemeindewald:
Ungefähr 1/5 der Fläche liegt nördlich von Schloßborn, 4/5 umrandet Oberems, Glashütten ist vom Staatsforst umgeben (siehe beigefügte Karte auf der folgenden Seite).
Die Gesamtfläche des Gemeindewaldes beträgt 551,5 ha ≙ 5,515 km2 ≙ 5.515.000 m2.
Die Flächen teilen sich auf mit 35 % Nadelwald und 65 % Laub-/Mischwald.
Im letzten Jahr 2020 wurde das 10-fache vom regulären Hieb in der Fichte geschlagen: 18.000 Erntefestmeter (Efm)! Erntefestmeter verbleiben nach Abzug der Ernteverluste sowie des Rindenvolumens als verkaufsfähige Masse (allgemeine Definition).
Die Polter an den Wegesrändern belegen dies.